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03.09.2020 - Interview

Linux lernen von Profis – Dozenten der Heinlein-Akademie im Interview

Bei Heinlein ist uns nicht nur die fachliche, sondern auch die persönliche Begegnung besonders wichtig. Deshalb möchten wir Ihnen in unserer neuen Interview-Serie „Linux lernen von Profis“ die Dozenten unserer Linux-Schulungen an der Heinlein-Akademie näher vorstellen. Sie erzählen von ihrer Leidenschaft für Linux und Open Source, über aktuelle Entwicklungen in ihrem Arbeitsschwerpunkt oder über ihre Begeisterung, Wissen in Trainings weiter zu geben.

Als echte Linux-Profis und Überzeugungstäter wollen wir Ihnen als Administratoren die oberen 10 Prozent des Linux-Know-hows vermitteln. Daher sind für uns Menschen im Einsatz, die Linux lieben und es seit vielen Jahren in diversen Projekten anwenden und umsetzen – und damit auch die nötige Praxiserfahrung mitbringen.

Einer davon ist unserer Akademie-Dozent und langjähriger Wegbegleiter Stefan Kania. Seit über 15 Jahren ist Stefan mit seinen Schulungen zu Samba und LDAP, sowie dem einen oder anderen Nischenthema bei uns an der Akademie an Bord - und gehört für uns zur Familie. Unsere Kollegen im Hosting greifen bei kniffligen Fragen gern auf sein Fachwissen zurück.

Stefan Kania: Spezialist in Sachen Samba, LDAP und Kerberos

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Stefan Kania hat Anfang der 1990er Jahre in Paderborn Informatik studiert, als ihm ein Bekannter 30 Linux-Disketten in die Hand drückte, um ihm das Programmieren zu Hause zu ermöglichen – das war der Anfang seiner Linux-Leidenschaft. Es folgten erste Installationspartys. Seit Ende der 1990er Jahre setzt Stefan beruflich und privat nur noch auf Linux. Er ist seit mehr als 20 Jahren Dozent, betreut Linux-Projekte bei mittelständischen Unternehmen und ist Autor. Sein aktuelles Buch „OpenLDAP in der Praxis“, das er gemeinsam mit Andreas Ollenburg geschrieben hat, ist im Mai diesen Jahres erschienen. Und der Titel lässt seinen Themenschwerpunkt bei Heinlein schon erahnen: Seine Schulungen drehen sich um Samba, LDAP und Kerberos.

Was erwartet Teilnehmer in Deinen Trainings? Worauf legst Du Wert?

Besonders wichtig ist mir der Praxisbezug. Die Kursthemen werden in meinen Schulungen alle praktisch umgesetzt. Und die Teilnehmenden bekommen Konfigurationsdateien und Images mit nach Hause, damit sie dort eigenständig weiterarbeiten können. Außerdem stehen die Bedürfnisse der Teilnehmenden für mich im Mittelpunkt. Ich habe zwar ein Rahmenprogramm, versuche aber in den Schulungen möglichst individuell auf Wünsche und Problemstellungen einzugehen – wichtig ist mir dabei immer auch die technische Umgebung in den Unternehmen der Teilnehmenden. Das alles funktioniert natürlich nur, weil Heinlein Schulungen mit kleinen Gruppen ermöglicht, in denen eine individuelle Betreuung umsetzbar ist.

Du bist seit mehr als 20 Jahren Dozent. Was liebst Du an der Aufgabe besonders?

Ich lerne in den Trainings selbst jedes Mal soviel Neues dazu. Wie werden Linux-Projekte in anderen Unternehmen umgesetzt? Welche Herangehensweise haben die Teilnehmenden? Und das Lehren macht mir einfach riesigen Spaß – besonders wenn ich sehe, wie Teilnehmer eigenständig Dinge umsetzen. Ohne die Freude an der Lehre würde ich sofort aufhören, denn ich bin überzeugt, dass sich die Begeisterung auf die Teilnehmenden überträgt.

Was ist Dein persönlich schönstes Erlebnis bei einer Heinlein-Schulung, das Dir als Dozent in Erinnerung geblieben ist?

Es gibt viele schöne Momente, über die ich mich in der Vergangenheit gefreut habe. Ich erinnere mich z. B. an einen Teilnehmer, der während der Schulung extrem skeptisch war. Er war von seinem Unternehmen angemeldet worden und konnte überhaupt nicht nachvollziehen, was er mit der Schulung eigentlich anfangen soll. Am Ende hat er zwar eingeräumt, dass er sehr viel gelernt hat, war aber immer noch skeptisch. Nach drei oder vier Wochen hat er mich dann angerufen und war Feuer und Flamme: „Das System ist so toll. Jetzt habe ich das alles erst richtig verstanden. Ich habe das System selbst komplett neu aufgesetzt und es funktioniert!“ Das war eine tolle Bestätigung.

Du bist seit vielen Jahren Dozent bei Heinlein und kennst das Unternehmen gut – was sind aus Deiner Sicht die Stärken der Heinlein-Akademie und der Schulungen dort?

Fachlich steht Heinlein für mich auf jeden Fall für Kompetenz und einen starken Praxisbezug. Die Dozenten machen in der Regel auch Projekte für Unternehmen und haben so die notwendige praktische Erfahrung. Ich schätze als Dozent außerdem das Vertrauen, das Heinlein in uns setzt. Ich konzipiere die Schulungen selbst und auch die Länge der Trainings ist so angelegt, dass Themen mit dem nötigen Umfang behandelt werden können. Das ist natürlich auch ein großer Vorteil für die Teilnehmenden. Außerdem haben wir die Möglichkeit, das eine oder andere Nischenthema unterzubringen – was toll ist. Und ich schätze den familiären Umgang sehr. Die Atmosphäre ist offen und freundlich, der Umgang locker. Außerdem sind die Schulungen sehr gut organisiert und das Rahmenprogramm ist abwechslungsreich. Hilfreich ist auch die enge Verdrahtung mit den anderen Unternehmensbereichen. Wenn sich spontan doch mal eine Frage ergibt, kann man sich immer mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Consulting und Hosting austauschen und bekommt unkompliziert und schnell Antworten und Unterstützung.

Was sind für Dich die wichtigsten Zukunftsthemen rund um Linux und Open Source, die jeder Admin kennen sollte?

Automatisierung ist und bleibt ein wichtiges Thema. Dadurch lassen sich schnell und flexibel ganze Maschinen ausrollen, konfigurieren oder Software-Pakete installieren. Was früher über einzelne Skripte aufwendig eingespielt werden musste, läuft heute automatisch. Die Virtualisierung in Containern ist ein weiteres bedeutendes Feld. Durch das Zu- und Abschalten von Containern in Sekunden laufen Server heute z. B. auch unter hoher Last sicher. Und auch Cloud-Speicherung bleibt ein Zukunftsthema. Insgesamt glaube ich, dass Linux als Betriebssystem und Open Source allgemein an Bedeutung gewinnen werden – besonders vor dem Hintergrund der Datenschutzprobleme rund um Microsoft und Google und auch der aktuellen Entscheidung zum Safe-Harbor-Abkommen. Außerdem kritisieren nach meiner Erfahrung immer mehr Unternehmen die Lizenzpolitik von Microsoft. Dabei geht es nicht nur um die Lizenzkosten, sondern oft um unklare Regelungen. Sich als Admin durch Schulungen in Linux, Open Source und den genannten Themenfeldern fit zu machen, ist meiner Meinung nach auf jeden Fall sinnvoll. Die Heinlein Akademie ist dafür eine perfekte Adresse.

Lieber Stefan, vielen Dank für Deine Zeit. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre mit Dir. ;-)

Die kommenden Schulungen bei Stefan Kania:

• 02.11.-06.11.2020 LDAP-Server
• 16.11.-18.11.2020 CTDB-Cluster mit Samba4
• 30.11.-04.12.2020 Samba4 – Active Directory Controller
• 14.12.-18.12.2020 openLDAP Advanced